Medizinische Hilfe für nicht registrierte Geflüchtete (Anonymer Behandlungsschein)

 

Medizinische Hilfe für nicht registrierte Flüchtlinge in Deutschland: Was ist der „Anonymer Behandlungsschein“?

Was ist der Anonymer Behandlungsschein? Der „Anonymer Behandlungsschein“ ist ein anonymer Behandlungsgutschein, der Personen ohne legalen Aufenthalt oder ohne Krankenversicherung in Deutschland ermöglicht, medizinische Versorgung vertraulich und ohne Offenlegung ihrer Identität gegenüber den Behörden zu erhalten.

Er ist besonders bekannt in Bundesländern wie:

  • Berlin

  • Hamburg

  • Bremen

  • Schleswig-Holstein

Welche Behandlungen können damit erfolgen? Grundversorgung umfasst:

  • Allgemein- oder Facharztkonsultation

  • Schwangerschaftsbetreuung und Geburt

  • Medikamentenversorgung (medizinisch notwendig)

  • Untersuchungen: Blut, Röntgen, Ultraschall je nach Fall

  • Notfälle: Behandlung erfolgt meist auch ohne Gutschein

Nicht abgedeckt sind meist:

  • Teure oder langfristige Operationen

  • Kostspielige Zahnbehandlungen

  • Komplexe psychische Erkrankungen

  • Langzeitpflege

Einige Vereine bieten Unterstützung in diesen Bereichen, soweit möglich.

Wer stellt den Gutschein aus? Nicht die Krankenkassen, sondern:

  • Zivilgesellschaftliche Organisationen (z. B. Medibüro, Malteser Migranten Medizin)

  • Beratungsstellen für Papierlose Flüchtlinge

  • In manchen Städten finanzieren Kommunen anonym Kliniken, die Gutscheine ausgeben

Werden die Behörden informiert? Nein. Der Zweck des Behandlungsscheins ist der Schutz der Privatsphäre von Flüchtlingen oder Migranten ohne Papiere. Daten werden nicht an Polizei oder Ausländerbehörde weitergegeben.

Einzige Ausnahme: Bei Gefahr einer Epidemie (z. B. schwere Infektionskrankheit) wird das Gesundheitsamt informiert – nicht die Polizei.

Wie erhält man ihn?

  • Suche nach „Medibüro“ oder „anonyme Behandlung Berlin“ bei Google

  • Kontaktaufnahme mit dem Zentrum (Name muss nicht genannt werden)

  • Termin und Arztadresse oder Gutschein werden direkt vergeben

Gibt es Sprachunterstützung? Ja, die meisten Zentren stellen Dolmetscher bereit (insbesondere Arabisch, Farsi, Türkisch). Bei komplexen Fällen können freiwillige Dolmetscher hinzugezogen werden.

Bekannte Beispiele:

  • Medibüro Berlin: www.medibuero.de

  • Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung

  • Ärzte der Welt – open.med

 

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