Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) – Wie wird sie automatisch übermittelt?

Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) in Deutschland: Wie wird sie automatisch übermittelt?

Seit 2023 setzt Deutschland offiziell auf die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – die sogenannte eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung). Ziel ist es, Bürokratie abzubauen und Zeit für Arbeitnehmer, Ärzte und Krankenkassen zu sparen.

Was ist die eAU?

Die eAU ist die digitale Form der früheren Papier-Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die der Arbeitnehmer selbst an den Arbeitgeber und die Krankenkasse schicken musste.
Heute übermittelt der Arzt die Bescheinigung elektronisch direkt an die Krankenkasse, welche wiederum den Arbeitgeber informiert.

Wie läuft die Übermittlung ab?

  1. Arztbesuch
    Beim Arztbesuch untersucht der Arzt dich, stellt eine Krankheit fest und entscheidet, dass du arbeitsunfähig bist (arbeitsunfähig geschrieben wirst).

  2. Eingabe der Daten ins System
    Der Arzt trägt alle relevanten Daten in das System der Telematik-Infrastruktur des Gesundheitswesens ein.

  3. Übermittlung an die Krankenkasse
    Die Bescheinigung wird digital von der Praxis an deine gesetzliche Krankenkasse (GKV) übermittelt.

  4. Abruf durch den Arbeitgeber
    Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, die eAU selbst elektronisch bei der Krankenkasse abzurufen.
    Du selbst musst nichts mehr dorthin schicken!

Was musst du als Patient / Arbeitnehmer tun?

Handlung Noch erforderlich?
Arbeitgeber über Krankheit informieren Ja, sofort (mündlich oder schriftlich)
Papierbescheinigung an Arbeitgeber senden Nein, außer wenn der Arbeitgeber sie ausdrücklich verlangt
Bescheinigung an die Krankenkasse schicken Nein, das erfolgt automatisch
Eine Papierkopie für dich selbst aufbewahren Ja, wird immer empfohlen

Was gilt für Privatversicherte oder private Arbeitgeberregelungen (PKV)?

Das eAU-System gilt nur für Personen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sind.

Bist du privat krankenversichert (PKV), musst du die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung weiterhin selbst – in der Regel in Papierform – an deine private Krankenversicherung und an deinen Arbeitgeber schicken.

Vorteile der eAU

  • Zeitersparnis und weniger Papierkram

  • Weniger Übertragungsfehler

  • Schnellere Verarbeitung der Krankheitsdaten

  • Hoher Datenschutz durch verschlüsselte elektronische Übertragung

Fazit

Frage Antwort
Wer übermittelt die Bescheinigung? Der Arzt → an die Krankenkasse
Wird sie an den Arbeitgeber gesendet? Nein, der Arbeitgeber ruft sie elektronisch ab
Muss die Firma über die Abwesenheit informiert werden? Ja, immer und so früh wie möglich
Brauchst du eine Kopie für dich selbst? Ja, zur eigenen Dokumentation oder falls die Firma sie verlangt

Das Redaktionsteam unserer Webseite legt großen Wert darauf, durch intensive Recherche und Nutzung mehrerer Quellen möglichst genaue Informationen bereitzustellen. Dennoch können Fehler auftreten oder einzelne Angaben sich ändern. Bitte betrachte die Inhalte dieser Artikel als erste Orientierung und wende dich im Zweifel immer an die zuständigen Stellen, um verbindliche Auskünfte zu erhalten.


Share: