Ergotherapie in Deutschland: Für wen und warum?
Die Ergotherapie ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems. Ziel ist es, Menschen dabei zu helfen, ihre körperlichen, geistigen und psychischen Fähigkeiten wiederzuerlangen oder zu verbessern, um alltägliche Aktivitäten selbstständig auszuführen.
Für wen wird Ergotherapie verordnet?
Kinder: Entwicklungsverzögerungen, ADHS, Lernschwierigkeiten, Autismus
Senioren: Mobilitätsverlust nach Sturz oder Schlaganfall, Alzheimer
Erwachsene: Hirn- oder Nervenschäden (z. B. Schlaganfall), Handverletzungen, psychische Erkrankungen (Depression, Schizophrenie)
Ziele der Ergotherapie:
Förderung der Feinmotorik (z. B. Handgebrauch)
Unterstützung der Selbstständigkeit im Alltag (Ankleiden, Kochen, Toilettengang)
Verbesserung von Wahrnehmung, Konzentration und Gedächtnis
Behandlung von Gleichgewichts- und Sensibilitätsstörungen
Psychisch-funktionelle Rehabilitation
Wer darf verordnen? Hausarzt, Neurologe, Kinderarzt, Psychiater, Orthopäde – mit klarer Diagnose.
Anzahl der Sitzungen:
Meist 6 Sitzungen pro Verordnung
Verlängerung bis 20 oder mehr möglich
Bei chronischen Fällen: langfristiger Heilmittelbedarf
Kostenübernahme: Gesetzliche Krankenkassen (GKV) übernehmen die Kosten, außer:
10 € Rezeptgebühr
10 % Eigenanteil pro Sitzung (außer Befreiung)
Besonders für Kinder:
Verbesserung der Handschrift und Auge-Hand-Koordination
Behandlung sensorischer Verarbeitungsstörungen
Stärkung von Selbstvertrauen und sozialen Fähigkeiten
Oft kombiniert mit Logopädie oder Kinderpsychotherapie