Weitergabe von Laborergebnissen über das ePA-Portal für Besucher in Deutschland: Zwischen Technik und Datenschutz
Mit der rasanten digitalen Entwicklung im deutschen Gesundheitswesen sind elektronische Patientenakten (ePA) zu einem zentralen Instrument für den präzisen und schnellen Austausch medizinischer Informationen geworden. Ursprünglich für Versicherte im deutschen Gesundheitssystem konzipiert, bieten einige große Kliniken inzwischen auch internationalen Patienten oder Besuchern einen sicheren und zeitlich begrenzten Zugang zu Laborergebnissen über ePA oder alternative verschlüsselte Portale.
Was ist das ePA-Portal? Das ePA ist ein einheitliches digitales System, das die Gesundheitsinformationen eines Patienten – von Blutwerten bis zu Röntgenbildern – zentral und sicher speichert. Behandelnde Ärzte können jederzeit darauf zugreifen, unabhängig vom Standort in Deutschland.
Ist der Besucher berechtigt, ePA zu nutzen? Grundsätzlich erhalten ausländische Besucher ohne Versicherung bei einer deutschen Krankenkasse kein ePA-Konto. Bei Kurzzeitbehandlungen oder Medizintourismus können Patienten jedoch erhalten:
Einen temporären elektronischen Link zu ihren Ergebnissen
Einen passwortgeschützten PDF-Bericht
Einen QR-Code zur Weitergabe an den Arzt im Heimatland
Dies erfolgt über interne Plattformen wie TeleClinic, CGM Life oder universitäre Patientenportale.
Vorteile für Besucher:
Schnelligkeit: Ergebnisse werden noch am selben Tag übermittelt
Hohe Sicherheit: End-to-End-Verschlüsselung schützt die Daten
Internationale Nachsorge: Ärzte im Heimatland können sofort Einsicht nehmen
Mehrsprachige Berichte: Teilweise in Deutsch und Englisch verfügbar
Wichtige Hinweise:
Nicht alle Kliniken bieten diesen Service automatisch an – er muss bei der Anmeldung angefragt werden
Temporäre Links sind 5–14 Tage gültig, Daten sollten sofort gespeichert werden
Manche Labore verlangen eine Einwilligungserklärung zur digitalen Weitergabe
Empfehlungen für Besucher:
Gleich bei der Anmeldung nach digitalem Zugang fragen
Eine aktive E-Mail-Adresse und Telefonnummer für Codes bereithalten
Passwörter sofort sichern
Ergebnisse schnellstmöglich an den Arzt im Heimatland weiterleiten
Fazit: Die digitale Bereitstellung von Laborergebnissen für Besucher ist nicht nur eine technische Lösung, sondern Ausdruck von Patientenorientierung und globaler Gesundheitskompetenz. In Deutschland, wo Präzision und Datenschutz höchste Priorität haben, wird der temporäre Zugang zu medizinischen Daten zu einem entscheidenden Werkzeug – auch für Patienten außerhalb des lokalen Versicherungssystems.