Warum haben manche Ärzte in Deutschland Angst vor den Krankenkassen?
Die Krankenkassen finanzieren nicht nur die Behandlung, sondern überwachen, kontrollieren und verlangen Begründungen. Hier die Hauptgründe, warum manche Ärzte beruflichen Druck oder „Angst“ verspüren:
Die Krankenkassen analysieren die Daten jedes Arztes:
Wie viele Medikamente wurden verschrieben?
Wie oft wurden Blutuntersuchungen durchgeführt?
Werden teure Originalpräparate statt günstiger Generika genutzt?
Werden häufig bildgebende Verfahren oder Facharztüberweisungen angefordert? → Wenn ein Arzt mehr als „üblich“ verordnet, beginnt eine Prüfung.
Wenn die Krankenkasse entscheidet, dass ein Arzt:
eine nicht gerechtfertigte Behandlung verordnet hat
ein unnötig teures Medikament verschrieben hat
überflüssige Untersuchungen ohne klare Diagnose angefordert hat → muss der Arzt die Kosten rückwirkend aus eigener Tasche zahlen. Dies führt zu finanziellen Verlusten, Rufschädigung und ständiger Kontrolle.
Der Arzt möchte den Patienten bestmöglich behandeln, doch die Krankenkasse fragt: „Ist das notwendig? Gibt es eine günstigere Alternative? Warum keine Überweisung?“ → Der Arzt steckt oft zwischen medizinisch richtig und wirtschaftlich akzeptabel.
Ärzte haben ein jährliches oder quartalsweises Vergütungsbudget. Wenn sie das Limit überschreiten:
erhalten sie für manche Patienten kein Honorar
oder ihre Vergütung wird automatisch gekürzt. → Deshalb begrenzen manche Ärzte die Zahl der GKV-Patienten pro Tag.
Bei Patientenbeschwerden oder Prüfungen durch die Krankenkasse können rechtliche Verfahren folgen. Selbstständige Ärzte tragen die volle Verantwortung allein.
Wirtschaftlichkeitsprüfung = Prüfung der Wirtschaftlichkeit
Regressforderung = Rückforderung von Kosten
Arzneimittelrichtlinie = Richtlinie zur Verordnung von Medikamenten
Budgetierung = Finanzielle Deckelung
Kassenarzt = Arzt mit GKV-Zulassung
Nicht alle Ärzte haben Angst:
Junge Ärzte sind vorsichtiger
Erfahrene Ärzte kennen die Balance zwischen Qualität und Kosten
PKV-Ärzte stehen unter weniger Druck