Warum wird in Deutschland eine zunehmende Antibiotikaresistenz festgestellt?

Warum nimmt die Antibiotikaresistenz in Deutschland zu?

Was bedeutet Resistenz?

Antibiotikaresistenz bedeutet, dass sich Bakterien so entwickeln, dass Medikamente sie nicht mehr abtöten oder ihr Wachstum stoppen können. Die Folge: einfache Krankheiten können tödlich werden.

Situation in Deutschland – Besorgniserregende Zahlen

  • Laut Robert Koch-Institut (RKI) werden jährlich rund 50.000 Infektionen mit resistenten Bakterien registriert.

  • Mehr als 2.400 Todesfälle pro Jahr durch Infektionen, die auf übliche Therapien nicht ansprechen.

  • Besonders häufig:

    • MRSA (Methicillin-resistente Staphylokokken)

    • ESBL-bildende E. coli

    • Carbapenem-resistente Klebsiella

Hauptursachen des Problems

  • Übermäßiger Einsatz von Antibiotika: unnötige Verschreibungen (z. B. bei Erkältungen) fördern resistente Bakterien.

  • Ungenaue Verordnungen: Antibiotika ohne richtige Diagnose oder Tests.

  • Einsatz in der Landwirtschaft: Antibiotika für Tiere gelangen über Lebensmittel zum Menschen.

  • Weltweite Reisen: resistente Keime aus Ländern mit schwacher Kontrolle verbreiten sich.

  • Mangelnde Hygiene: Infektionen verbreiten sich leicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Maßnahmen Deutschlands

  • Strenge Hygiene- und Infektionsschutzpläne in Kliniken.

  • Nationale Überwachung durch GERMAP-Projekt.

  • Aufklärungskampagnen für Ärzte und Apotheker.

  • Bessere Diagnostik vor Verschreibung.

  • Schrittweise Reduktion von Antibiotika in der Landwirtschaft.

Tipps für Patienten

  • Antibiotika nur bei wirklicher Notwendigkeit verlangen.

  • Medikamente immer vollständig nach Anweisung einnehmen.

  • Keine Reste von alten Therapien verwenden.

  • Regelmäßig Hände waschen, besonders im Krankenhaus.

  • Den Arzt nach Alternativen oder Notwendigkeit fragen.


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