Studie enthüllt Missbrauchsskandal: 154 Geistliche in Passau seit 1945 gewalttätig oder sexuell übergriffig


Studie enthüllt Missbrauchsskandal: 154 Geistliche in Passau seit 1945 gewalttätig oder sexuell übergriffig

 

Eine neue Studie zeigt, dass mindestens 154 Geistliche im Bistum Passau zwischen 1945 und 2022 Gewalt oder sexuellen Missbrauch an Hunderten Minderjährigen, überwiegend Jungen, verübt haben.

Laut der Untersuchung könnten 672 Kinder betroffen gewesen sein – in Internaten, Heimen, während Religionsunterricht oder beim Ministrantendienst.

Der rund 400 Seiten lange Bericht weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl doppelt so hoch sein könnte, da viele Fälle weiterhin unbekannt sind. Die Verdächtigen machen etwa 6,4 Prozent von insgesamt 2400 Priestern, Diakonen und Geistlichen aus; 128 sollen sexuellen Missbrauch begangen haben.

Die Studie betont, dass 86 Prozent der Verdächtigen vermutlich Wiederholungstäter waren. Die Zahl der Opfer im Bistum Passau sei schwer zu bestimmen, da Quellen oft ganze Gruppen wie Schulklassen oder Chöre nennen. Forscher nahmen an, dass mindestens drei Kinder pro Gruppe betroffen waren.

Ende November übergaben die Autoren die Studie einer unabhängigen Kommission, dem unabhängigen Opferbeirat des Bistums sowie Bischof Stefan Oster.

Die Ergebnisse stehen im Zusammenhang mit einer 2018 veröffentlichten Studie der katholischen Kirche in Deutschland, die Tausende Missbrauchsfälle dokumentierte und zu wissenschaftlichen Untersuchungen sowie Entschädigungen führte.

Quellen - Agenturen


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