Rangliste der deutschen Bundesländer nach Gesamteinnahmen

Rangliste der deutschen Bundesländer nach Gesamterlösen: Ein umfassender Überblick

Während die Rangfolge der deutschen Bundesländer nach dem Pro-Kopf-Einkommen (BIP pro Kopf) etwas über das individuelle Wohlstandsniveau aussagt, ergibt sich bei den Gesamterlösen – also beim gesamten wirtschaftlichen Output eines Bundeslandes (Bruttoinlandsprodukt insgesamt und Steuereinnahmen) – ein anderes Bild.

Hier können bevölkerungsreiche und stark industrialisierte Länder weit oben stehen, auch wenn ihr Pro-Kopf-Einkommen nicht an der Spitze liegt.

In diesem Beitrag stellen wir eine annähernde Rangfolge der Bundesländer nach dem Umfang ihrer Gesamtwirtschaftsleistung dar und beleuchten die wichtigsten Einnahmequellen und Besonderheiten jedes Bundeslandes.

Hinweis: Die genannten Werte orientieren sich an Schätzungen und Statistiken, die in etwa dem Stand von 2025 entsprechen. Je nach realer Wirtschaftslage und kurzfristigen Entwicklungen können die exakten Zahlen leicht abweichen.


1. Nordrhein-Westfalen (Nordrhein-Westfalen)

Rang: Platz 1 bei der gesamten Wirtschaftsleistung

Gründe für die Spitzenposition:

  • Bevölkerungsreichstes Bundesland (ca. 17,9 Mio. Einwohner) – große und breite Wirtschafts- und Steuerbasis

  • Starke industrielle und dienstleistungsorientierte Vielfalt: klassische Schwerindustrie (Stahl, früher Kohle), Chemie- und Energiesektor sowie bedeutende Medien- und Dienstleistungskonzerne

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Traditionelle Industrie im Ruhrgebiet

  • Dienstleistungs- und Mediensektor (wichtige TV-Sender und Medienhäuser in Köln, Düsseldorf u.a.)

  • Binnenhandel und Außenhandel dank hervorragend ausgebauter Infrastruktur (Straßen, Schienen, Wasserwege)


2. Bayern (Bayern)

Rang: Platz 2

Gründe für die Spitzenposition:

  • Starke industrielle und technologische Basis: große Automobilhersteller (BMW, Audi) und Technologiekonzerne (z.B. Siemens)

  • Weltweit bedeutender Tourismus: Alpen, Seenlandschaften und München als Wirtschafts-, Messe- und Kongressstandort

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Verarbeitendes Gewerbe (Automobilbau, Maschinenbau)

  • Hochtechnologie und Software-Entwicklung

  • Landwirtschaft, Weinbau sowie ländlicher und alpiner Tourismus


3. Baden-Württemberg (Baden-Württemberg)

Rang: Platz 3

Gründe für die Spitzenposition:

  • Zentrum des Automobilbaus (Mercedes-Benz, Porsche)

  • Starke Bereiche in Feinmechanik, Maschinen- und Anlagenbau sowie Robotik

  • Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung durch renommierte Universitäten und Institute (z.B. Stuttgart, Karlsruhe)

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Automobil- und Maschinenbau

  • Elektronik, Umwelt- und Klimatechnologien

  • Innovativer, exportstarker Mittelstand


4. Niedersachsen (Niedersachsen)

Rang: Platz 4

Gründe für die Spitzenposition:

  • Sitz von Volkswagen (VW) in Wolfsburg als einer der größten Autokonzerne der Welt

  • Ausgedehnte Landwirtschaft und Viehzucht

  • Wichtige Seehäfen wie Wilhelmshaven an der Nordseeküste

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Automobilindustrie (VW und Zulieferer)

  • Landwirtschaftliche Produktion und Ernährungswirtschaft

  • Seehandel und Logistikdienstleistungen


5. Hessen (Hessen)

Rang: Platz 5

Gründe für die Spitzenposition:

  • Finanzmetropole Frankfurt: Sitz der Europäischen Zentralbank und vieler großer deutscher und internationaler Banken

  • Bedeutender Dienstleistungssektor (Versicherungen, Wirtschaftsprüfung, Beratung, Logistik)

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Finanz- und Bankdienstleistungen

  • Geschäftsreisen, Messen und Kongresstourismus

  • Chemische Industrie und verarbeitendes Gewerbe in verschiedenen Regionen


6. Berlin (Berlin)

Rang: Platz 6

Gründe für die Spitzenposition:

  • Hauptstadtfunktion: Sitz von Ministerien, diplomatischen Vertretungen und internationalen Organisationen

  • Stark wachsendes Start-up-Ökosystem im Tech- und Digitalbereich

  • Sehr großer Tourismussektor – Berlin gehört zu den meistbesuchten Städten Europas

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Öffentliche Verwaltung und staatliche Dienstleistungen

  • Technologie, Digitalwirtschaft und Start-ups

  • Tourismus, Kreativ-, Kultur- und Veranstaltungsbranche


7. Rheinland-Pfalz (Rheinland-Pfalz)

Rang: Platz 7

Gründe für die Position:

  • Bedeutender Weinbau und hochwertige Agrarprodukte (insbesondere entlang des Rheins)

  • Industrielle und technologische Standorte in Mainz, Kaiserslautern und anderen Städten

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Lebensmittel- und Weinwirtschaft

  • Verarbeitende Industrien

  • Logistik- und Handelsdienstleistungen


8. Sachsen (Sachsen)

Rang: Platz 8

Gründe für die Position:

  • „Silicon Saxony“ im Raum Dresden: Halbleiter- und Mikroelektronikproduktion von internationaler Bedeutung

  • Automobilfertigung (VW in Zwickau, BMW in Leipzig)

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Hochtechnologie, Mikroelektronik und Halbleiter

  • Automobilindustrie

  • Tourismus in Metropolen wie Dresden und Leipzig sowie in ländlichen Regionen


9. Hamburg (Hamburg)

Rang: Platz 9 (obwohl Platz 1 beim Pro-Kopf-Einkommen)

Warum „nur“ Rang 9 beim Gesamtvolumen?

  • Hamburg ist ein Stadtstaat mit vergleichsweise kleiner Bevölkerung (~1,9 Mio.), daher ist das Gesamtvolumen der Wirtschaftsleistung niedriger als in bevölkerungsreichen Flächenländern.

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Hamburger Hafen als einer der größten Seehäfen Europas

  • Medien, Verlagswesen und Werbewirtschaft

  • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen


10. Schleswig-Holstein (Schleswig-Holstein)

Rang: Platz 10

Gründe für die Position:

  • Strategische Lage zwischen Nord- und Ostsee; Küstentourismus und Fähr- bzw. Schiffsverkehr

  • Einige maritime Industrien und ein relevanter Agrarsektor

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Küsten- und Naturtourismus

  • Hafen- und Transportdienstleistungen

  • Landwirtschaft und Fischerei


11. Brandenburg (Brandenburg)

Rang: Platz 11

Gründe für die Position:

  • Nähe zu Berlin und dadurch wirtschaftliche Verflechtung (z.B. Pendlerregion, Zulieferbetriebe, gemeinsame Projekte)

  • Ausbau der erneuerbaren Energien (Wind- und Solarparks)

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Landwirtschaft und Forstwirtschaft

  • Erneuerbare Energien

  • Leichtindustrie und Dienstleistungen mit starkem Berlin-Bezug


12. Saarland (Saarland)

Rang: Platz 12

Gründe für die Position (trotz kleiner Fläche):

  • Grenzlage zu Frankreich und Luxemburg, intensive Grenz- und Transitwirtschaft

  • Verbleibende Industriezentren im Maschinen- und Stahlbereich

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Metall- und Maschinenbau sowie technische Industrien

  • Automobilbranche (Zulieferer und Werke)

  • Grenzüberschreitende Dienstleistungen und Handel


13. Sachsen-Anhalt (Sachsen-Anhalt)

Rang: Platz 13

Gründe für die Position:

  • Traditionelle Standorte der Chemieindustrie (z.B. Buna-Werke, Leuna-Region)

  • Starker Agrarsektor mit Getreide- und Zuckerrübenanbau

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Chemische Industrie und verarbeitendes Gewerbe

  • Landwirtschaft

  • Zunehmende Projekte im Bereich erneuerbare Energien


14. Thüringen (Thüringen)

Rang: Platz 14

Gründe:

  • Industriestandorte in Erfurt, Jena, Eisenach u.a.

  • Wirtschaftliche Entwicklung moderat im Vergleich zu einigen ostdeutschen Ländern, die mehr Großinvestitionen angezogen haben (z.B. Sachsen)

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Maschinenbau, Feinmechanik und optische Industrie

  • Landwirtschaft und Viehzucht

  • Hochschulen und Forschungseinrichtungen (mit begrenztem Anteil am Gesamtoutput)


15. Mecklenburg-Vorpommern (Mecklenburg-Vorpommern)

Rang: Platz 15

Gründe:

  • Geringe Bevölkerungsdichte (~1,6 Mio.) und relativ schmale industrielle Basis

  • Fokus auf Ostsee-Tourismus und Fischerei

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Tourismus an der Ostsee (Rügen, Usedom u.a.)

  • Landwirtschaft und Fischerei

  • Handel und Dienstleistungen rund um den Hafen Rostock (mit begrenztem Volumen)


16. Bremen (Bremen)

Rang: Platz 16 (letzter Platz beim Gesamtvolumen)

Gründe:

  • Sehr kleiner Stadtstaat (~0,68 Mio. Einwohner), daher ist die gesamte Wirtschaftsleistung absolut gesehen begrenzt.

  • Trotz verhältnismäßig hohem Pro-Kopf-Einkommen bleibt das Gesamtniveau der Einnahmen hinter den großen Flächenländern zurück.

Wichtigste Einnahmequellen:

  • Häfen Bremen/Bremerhaven und maritime Industrie

  • Luft- und Raumfahrtindustrie (Produktion von Flugzeugteilen)

  • Logistik-, Container- und Handelsdienstleistungen


Fazit

Die Rangfolge der Bundesländer nach Gesamtwirtschaftsleistung unterscheidet sich klar von der Liste nach BIP pro Kopf. Während etwa Hamburg beim Pro-Kopf-Einkommen ganz vorne liegt, dominieren beim absoluten Volumen vor allem große und dicht besiedelte Flächenländer:

  • Nordrhein-Westfalen steht dank seiner Bevölkerungszahl und seines industriell-dienstleistungsorientierten Erbes an der Spitze.

  • Kleinere Stadtstaaten wie Hamburg oder Bremen landen weiter hinten, obwohl das Durchschnittseinkommen dort hoch ist – einfach, weil die Einwohnerzahl gering ist.

Der deutsche Bundesstaat trägt diesen Unterschieden durch finanzielle Ausgleichsmechanismen (Länderfinanzausgleich) Rechnung. So werden finanzschwächere Länder durch Zahlungen aus finanzstärkeren Ländern unterstützt, um ein Mindestmaß an Gleichheit bei Lebensbedingungen und öffentlicher Infrastruktur zu sichern.

Mit dem fortschreitenden technologischen Wandel und der Digitalisierung bis 2025 könnten besonders die ostdeutschen Länder weiter aufholen – etwa durch Halbleiter-, Energie- und Tech-Investitionen –, während die westlichen und südlichen Länder ihre starke Position aufgrund etablierter Industrie- und Finanzstrukturen voraussichtlich behalten.


* Das Redaktionsteam dieser Webseite bemüht sich, auf Grundlage umfangreicher Recherchen und der Auswertung verschiedener Quellen möglichst genaue und verlässliche Informationen bereitzustellen. Dennoch können Daten auf Schätzungen oder vorläufigen Statistiken beruhen oder Fehler enthalten. Die Inhalte dieses Artikels sind daher als erste, unverbindliche Orientierung zu verstehen. Für die aktuellsten und rechtsverbindlichen Zahlen sollten stets die zuständigen Behörden und offiziellen Statistikämter konsultiert werden.


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